Verlag: Blanvalet
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Autorin: Karin Slaughter
Über die Autorin:
Karin
Slaughter ist mit mittlerweile über 70 Millionen verkaufter Bücher
bereits ein "alter Hase" in der Thriller Branche. Sie lebt mit ihrer
Familie in Atlanta und gilt als Spezialistin für psychische und
charakterliche Abgründe.
Ihr
erstes Buch "Belladonna" war der Beginn der überaus fesselnden
Grant-County-Serie (6 Bände) um Sara Linton und Jeffroy Tolliver.
Slaughter zeichnet ihre Charaktere sehr genau und ohne Rücksicht auf
politische oder gesellschaftliche Konventionen, die Atmosphäre ihrer
Bücher ist immer sehr dicht und meist nervenaufreibend beklemmend -
nichts für schwache Nerven!
.Zum Inhalt:
Eine Studenti verschwindet und Will Trent will den Fall übernehmen. Diese wird ihm allerdings mit unerwarteter Heftigkeit entzogen. Seine Vorgesetzte Amanda Wagner scheint ihn mit aller Macht von dem Fall fernhalten zu wollen. Aber aus welchem Grund? Erst als beide in einem verlassenen Waisenheim gegenüberstehen, wird Will Trents Vergangenheit aufgedeckt und ein grausames Netz aus Verrat, Korruption und bitterem Hass entlavt.
Meine Meinung:
Bittere Wunden" ist der 4. Band aus der Georgia-Serie. Da schon diese Reihe an vielen Stellen auf die Grant-County-Reihe anknüpft und Slaughter keine Zeit damit verschwendet, Zusammenhänge mit Rückblenden auf Vorgängerbände zu erklären, ist ein Quereinstieg nahezu unmöglich.
Als
Slaughter-Fan der ersten Stunde begleiten mich die Protagonisten nun
über 10 Jahre. Ich habe mit Sara Linton gelitten und über viele Bücher
hinweg versucht, Zugang zu Will Trenton zu finden.
Im
ersten Drittel dieses Bandes hat es mir Slaughter sehr schwer gemacht:
Rückblenden in die frühen 1970er Jahre haben über viele Seiten mehr
Fragen aufgeworfen, als Informationen geliefert. Amandas und Evelyns
frühen Jahre im Polizeidienst zeichnen ein Bild von Rassismus,
Diskriminierung und Korruption. Man möchte weder Frau noch Farbige oder
gar farbige Polistin gewesen sein zu dieser Zeit!
Die
parallel laufende und eher zweitrangig erscheinende Geschichte in der
Gegenwart kam für meinen Geschmack sehr schleppend in die Gänge. Wie in
den Bänden zuvor kämpft Will mit den Dämonen seiner Kindheit und Jugend.
Das Lügengespinst um seine Vergangenheit droht zu zerbrechen und man
hofft mit jeder Seite, dass Sara und Will eine gemeinsame Zukunft haben.
Die
Stränge aus der Vergangenheit finden spät zusammen mit denen der
Gegenwart - aber die Geschichte bleibt - wie immer bei Slaughter - bis
zum Ende spannend und schlüssig.
Fazit:
Cover:Tolles Cover in klaren, provokanten Farben. Passt super zum Inhalt.
Fazit:
"Bittere Wunden" ist ein nicht ganz typischer Slaughter Roman. Wer einfach nur einen weiteren Thriller erwartet nach Schema F wird überrascht sein. Das Mehr an Sozialkritik verstärkt in Kombination mit dem Grauen, welches sie gekonnt gänzlich ohne blutspritzende Effekthascherei zeichnet, lässt mich mit dem Schließen des Buches betroffen zurück und zeigt, dass die Tragik aber auch Schönheit unseres Daseins in den kleinsten Dingen zu finden ist.
4/5 Sterne (Britta)