192 Seiten
ISBN 978-3-498-05800-5
ISBN 978-3-498-05800-5
Euro: 19,95
Verlag: Rowohlt
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Autor: Eugen Ruge
Über den Autor:
Eugen Ruge, 1954 in Soswa (Ural) geboren, studierte Mathematik an der Humboldt-Universität und wurde wissenschaftlicher Mitarbeiter am Zentralinstitut für Physik der Erde. 1988 ging er aus der DDR in den Westen, wo er hauptberuflich als Autor fürs Theater und für den Rundfunk sowie als Übersetzer zu arbeiten begann. Für seine dramatischen Arbeiten erhielt Eugen Ruge den Schiller-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg
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Zum Inhalt: Klapptext
Wunderland – das war China für mich, als mein Vater 1960 von dort zurückkam und seine farbigen Dias zeigte: vergoldete Drachen. Fahrradarmeen. Menschen, die in drei Minuten irrwitzige Scherenschnitte herstellen oder aus einem Stück Seife und nur mit Hilfe eines Kamms ein wunderbares, feingliedriges Püppchen.
Dass China nicht mehr dasselbe ist, das mein Vater vor einem halben Jahrhundert bereiste, ist mir bewusst. dennoch erwarte ich so etwas wie einen Kulturschock, der dann auch eintritt, allerdings umgekehrt. Das Schockierende an Schanghai ist, wie wenig sich China hier vom Westen, genauer: von Amerika unterscheidet.»
Ob im Baltikum, auf Kuba, in Griechenland, Ungarn oder - ein halbes Jahrhundert nach dem eigenen
Vater - auf dem Weg von Nanking nach Schanghai: Eugen Ruge ist um kein klares Wort verlegen, aber immer bereit, Erwartungen mit Erfahrungen zu vertauschen.
Er bereist Russland, die USA, Mexiko zunächst auf den Spuren der eigenen Familiengeschichte, im Rahmen seiner Recherchen für den noch im Entstehen begriffenen ersten Roman. Mit dem literarischen Durchbruch und dem internationalen Interesse beginnt ein neues Kapitel. Und doch bleibt der Reisende sich treu, betrachtet Menschen, Sitten, Landschaften mit unabhängiger Anteilnahme und kritischem Humor. Seine Reisen sind, was sie waren: Annäherungen. Erkundungen.
Meine Meinung:
Mein erstes Eugen Ruge Buch und es hat mich gleich begeistert. Er hat einen tollen Erzählstil und er schafft es, wundervolle Bilder damit zu erzeugen. Seine Reiseberichte beginnen in Russland im Juli 2005 und enden im Oktober 2013 in den USA. Was er erlebt ist sehr spannend und hebt sich doch deutlich von normalen Urlaubsreisen ab. Der Schreibstil hat es mir angetan. Mal sind es kurze, prägnante Sätze, dann wieder sind es nur Stichworte oder aber doch ausführlich. Diese Mischung fand ich sehr gelungen und sie hatte für mich einen hohen Unterhaltungswert. Man bekommt durch seine Notizen eine ganz andere Sichtweise auf die Länder deren Menschen. Der Autor lässt seine Gedanken einfließen und rundet die Bilder somit perfekt ab.
Die Kapitel unterscheiden sich sehr in der Länge. Einen dreitägigen Aufenthalt in Paris handelt er in einer halben Seite ab und andere Kapitel sind richtig ausführlich und detailreich. Das war zudem noch sehr lustig zu lesen. Es hat etwas liebenswert Chaotisches.
Cover:
Mir gefallen die gewählten Farben. Das dezente, leicht verschwommene Grün und dann der der klare Covertitel, der direkt ins Auge fällt.
Fazit:
Man erfährt sehr viel über fremde Länder und die Menschen die dort leben. Aus einer, dem Autor ganz eigenen, Sichtweise. Ich bin total begeistert und es gibt von mir eine klare Leseempfehlung.
5/5 Sterne